Klimaschutzkochmobil - ein Projekt der Naturschutzjugend (NAJU) Rheinland-Pfalz für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren.
Nahrungsmittelanbau und Nutztierhaltung können einen erheblichen Beitrag zum menschengemachten Klimawandel leisten. Um neue Agrarflächen zu schaffen werden häufig Wälder gerodet, die aber wichtige Kohlenstoffspeicher waren. Nutztierhaltung erfordert Flächen für den Futtermittelanbau, die oft ebenfalls nur noch gewonnen werden können indem man Bäume abholzt oder schlimmer noch mittels Brandrodung vernichtet. In den Äckern entsteht aus dem Kunstdünger das extrem starke Treibhausgas Distickstoffmonoxid und die Kühe rülpsen das ebenfalls starke Treibhausgas Methan aus. Aufgrund dieser Tatsachen ist es enorm wichtig wie sich die Menschheit zukünftig ernährt um die erhebliche Klimawirkung des Essens und Trinkens zu reduzieren. Das Projekt Klimaschutzkochmobil soll einen Beitrag dazu leisten.

(Grafik: © Klimaschutz-Kochmobil)
Klimaschutzkochmobil - warum?
Experten betonen, dass das Ernährungsverhalten in frühester Kindheit geprägt wird:
"Der Deutsche Bundesrat weist darauf hin, dass die Erziehung zu gesunder Ernährung und körperlicher Bewegung von frühster Kindheit an beginnen sollte, da bei Schuleintritt bereits wesentliche relevante Verhaltensweisen geprägt sind."
Er empfiehlt daher - über die vorgeschlagenen schulischen Maßnahmen hinausgehend - Maßnahmen der Elternbildung und in Kindertagesstätten und anderen Einrichtungen.
In der öffentlichen Klimaschutz-Diskussion wird der Zusammenhang „Klimaschutz und Ernährung" noch viel zu wenig berücksichtigt. Für Kinder kommt diese Thematik in der Schule leider immer noch viel zu kurz. Kochkurse gibt es dort erst ab der Sekundarstufe. Grundschulen haben normalerweise keine entsprechende Ausstattung. Insbesondere die Vorteile einer vegetarisch-ökologischen Ernährung für Klima-, Natur- und Tierschutz sind viel zu wenig bekannt. Andererseits stößt das Thema „Gesundheit und Ernährung" bei Eltern auf großes Interesse.
Ziele
Ziel des Projekts „Klimaschutz-Kochmobil" ist es daher, zu erproben, wie mit geringem Kostenaufwand das wichtige Bildungsthema "zukunftsfähige, klimafreundliche Ernährung" größere Verbreitung finden kann.
Das Angebot soll daher:
- Begeisterung für klimafreundliche Ernährung wecken
- Verständnis für ökologische Zusammenhänge fördern
- die Vorteile einer vegetarisch-ökologisch fairen Ernährung aufzeigen
- Spaß am Zubereiten leckerer Gerichte vermitteln
- Achtung und Wertschätzung allen Lebens fördern
- für den Zusammenhang „Klimaschutz und Ernährung" sensibilisieren
- Hilfe und Unterstützung für Eltern bieten.
Zielgruppe
Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren. Das Konzept wurde unter unterschiedlichen Bedingungen (Schullandheim, Ferienprogramm, Offene Kinder- und Jugendarbeit, Schulprojekt, u. a.) mit großem Erfolg erprobt.
Inhalt und Ablauf
Sofern keine Küche vorhanden ist, sind die Veranstalter in der Lage, mit Hilfe einer kompakten, mobilen Koch-Ausstattung, die auf einen Fahrradanhänger passt, auch dort Klimaschutzkochkurse abzuhalten, wo keine Küche zur Verfügung steht. Gekocht wird dann entweder am offenen Feuer oder in einem Raum, der mit Hilfe der mobilen Ausstattung zur Küche umfunktioniert wird. Dank einer Feuerschale kann man auch dort problemlos am offenen Feuer kochen, wo es keine Feuerstelle gibt. Die Organisatoren stellen sich flexibel auf die Rahmenbedingungen der jeweiligen Kooperationspartner ein.
An jedem Angebot können 12 Kinder (bei Schulklassen auch bis zu 30 Kinder) teilnehmen. Anhand von Spielkarten sollen die Kinder die Auswirkungen von verschiedenen Lebensmitteln auf den Klimawandel verstehen lernen. Parallel gibt es einen Kochkurs für die andere Hälfte der Gruppe. Dann wird gewechselt. Wenn die Gruppe klein ist, wird erst zusammen gekocht und anschließend gemeinsam gespielt.
In dem Kochkurs erwerben die Kinder die Fähigkeit, leckere, tier- und umweltfreundliche Gerichte zu kochen die gesund für die Menschen und klimafreundlich sind. Mit Hilfe spielerischer Methoden lernen sie die Kriterien einer zukunftsfähigen Ernährung (überwiegend pflanzlich, ökologisch, saisonal, regional, fair gehandelt, wenig verarbeitet,...) sowie die Vorteile der vegetarisch-ökologischen Ernährung verstehen. Sie lernen mit Spaß zukunftsfähige Handlungsalternativen kennen und werden zu jungen „Klimaschutz-Köch/innen" ausgebildet. Dies wird mit einem Ausweis bestätigt, der die erworbenen Kompetenzen würdigt.
Einbeziehung der Eltern
Die Veranstalter stellen Informationsmaterial zur Verfügung, damit Eltern einbezogen werden können.
Auszeichnungen
Das Projekt hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Es wurde seit 2005 fünf Mal hintereinander von der UNESCO als offizielles Projekt der UN-Weltdekade zur Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. 2011 und 2012 wurden es außerdem vom Rat für nachhaltige Entwicklung als Werkstatt-N-Projekt prämiert. Es ist Preisträger im Wettbewerb „Bürger initiieren Nachhaltigkeit" (2006) des Bundesbildungsministeriums und in den Wettbewerben „Sei ein Futurist" sowie „Ideen Initiative Zukunft", die in 2009 und 2010 von der dm-Kette in Kooperation mit der deutschen UNESCO Kommission veranstaltet wurden.
Es wird durch Umdenken die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz gefördert.

(Grafik: © Klimaschutz-Kochmobil)
Weiter Infos: www.klimaschutzkochmobil.de