Elmau ist nicht Kiribati
Es ist schon verrückt, dass der G7-Gipfel der mächtigsten Industriestaaten ausgerechnet auf Schloss Elmau den Menschheitsretter gibt. Ungestört, auf über einem Kilometer über Meeresspiegel, sitzt man im Trockenen. Im Fünf-Sterne-Hotel, zu dessen Luxus-Restaurants und Wellness-Anlagen nur der solvente Gast Exklusiv-Zugang genießt, gibt eines der "Leading Hotels of the World" die passende Kulisse für die Gewinner von Kohle-Industrialisierung, kolonialer Globalisierung und unfairem Weltmarkt. Getreu dem Motto "Zeige mir, wo Du tagst, und ich sage Dir, wer Du bist" wird nicht nur das demonstrierende Volk außen vor bleiben. Die Ruhe der gepolsterten Salons und diskreten Hintergrundtalks sollen laute Opposition, bunte Zivilgesellschaft und engagierte AktivistInnen nicht stören, für staatstragende Idylle sorgen im CSU-Freistaat eine militarisierte Sicherheitsfestungs-Komfortzone und Polizei-Schikane.

Dieses Bild eines Astronauten von Beru, einer Kiribati-Insel, macht deutlich wie verletzlich so ein Eiland ist. In diesem Jahr wurde der Inselstaat vom Orkan Pam schwer getroffen. (Foto: NASA; Lizenz: Public Domain)