#Waldsterben

  • Alter Naturwald ist der bessere Wald

    ... auch im Sinne des Klimaschutzes

    Bundesministerin Julia Klöckner, Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft und Dr. Nicole Wellbrock, Leiterin Arbeitsbereich Bodenschutz und Waldzustand am beratenden Thünen-Institut, stellten gestern in der Bundespressekonferenz den Waldzustandsbericht 2020 vor. Dazu ein Kommentar unseres Redakteurs Marcel Rolf Hoffmann aus Klima- und Waldschutzsicht.


    Marcel
    Marcel Rolf Hoffmann
  • Globale Erwärmung macht Waldschädlinge agressiver

    Eine Studie unter der Leitung von CREAF, der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL und der Autonomen Universität Barcelona zeigt, dass Trockenheit darüber mitbestimmt, ob ein Baum einem Schädlingsbefall widerstehen kann. Je mehr Dürreperioden ein Baum erlebt hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass er stirbt, wenn er von bestimmten Schädlingen befallen wird.

    • Die Forscher haben in den letzten 10 Jahren Nadelwälder in ganz Europa untersucht und festgestellt, dass ca. 30 Prozent der Bäume von einem Forstschädling befallen und sechs Prozent getötet wurden.
    • Nadelwälder in der Mitte, im Norden und im Südosten des Kontinents sind am stärksten betroffen und könnten es auch in Zukunft sein.

    Borkenkaefer
    Vom Borkenkäfer (Tomicus minor) befallene Kiefer (Pinus sylvestris) (Foto © Luciana Jaime González)

  • Neue Satellitendaten zeigen deutliche Waldverluste in Deutschland

    NRW verliert fast 12% seiner Wälder, Sachsen-Anhalt über 10%: Die Naturwald Akademie hat gemeinsam mit der Remote Sensing Solutions GmbH einen online Waldmonitor veröffentlicht, der anhand von Satellitendaten die Entwicklung der Wälder in den Jahren 2016-2020 anzeigt. Die Geodaten veranschaulichen auf einer Deutschlandkarte wie viel Nadel- und Laubwald die einzelnen Bundesländer in den vergangenen trockenen Jahren verloren haben. Darüber hinaus ist zu erkennen, in welchen Regionen der Wald besonders gelitten hat und somit an Vitalität verloren hat.

    Waldschaden
    Symbolbild für geschädigten Wald (Foto: Klaus Borger/FBG Saar-Hochwald)

  • Wald im Trockenstress

    Schäden weiten sich weiter aus

    Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2020 zeigen: Die anhaltenden Dürrejahre fordern Tribut. Der Klimawandel ist endgültig und für alle sichtbar im deutschen Wald angekommen. Die Trockenheit in den Vegetationszeiten hat verbreitet zum vorzeitigen Abfallen der Blätter geführt. Bei der Fichte begünstigte sie die weitere Massenvermehrung von Borkenkäfern. Der Kronenzustand hat sich 2020 gegenüber den Vorjahren bei allen Baumarten weiter verschlechtert. Verstärkt wurde ein Absterben von Bäumen beobachtet.

    Abgestorbene Bäume im Nationalpark Harz
    Abgestorbene Bäume im Nationalpark Harz, in der Nähe des Brocken (Nähe Heinrichshöhe). (Foto: Raycer, Lizenz: CC BY-SA 4.0)