#Agrosprit: EU-Kommission sollte im Interesse der Hungernden entscheiden, nicht im Interesse der Autolobby
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- Geschrieben von Udo Schuldt
Nachdem in der letzten Woche keine Einigung über die Reform der Agrosprit-Politik im EU-Ministerrat erzielt wurde, sehen Entwicklungs- und Umweltverbände dies als Chance zu einer besseren Regelung zu kommen. Hintergrund der Debatte ist das Ziel der EU die CO2-Emissionen des Kfz-Verkehrs zu senken und den Anteil Erneuerbarer Energien zu erhöhen: Demnach sollen bis 2020 erneuerbare Energien einen Anteil von zehn Prozent im Transportsektor ausmachen. Wie hoch der Biosprit-Anteil an diesen zehn Prozent sein soll – darüber wird heftig gerungen. In der letzten Sitzung des Ministerrates hatte die Litauische Präsidentschaft eine Deckelung von nahrungsmittelbasierten Kraftstoffen auf sieben Prozent vorgeschlagen. Damit wäre die Vorlage der EU-Kommission von fünf Prozent deutlich aufgeweicht worden. Dieser Schritt wurde nun durch Italien, Niederlande, Belgien, Dänemark und Luxemburg durch eine Sperrminorität verhindert.

Info zum Foto: Palmöl-Plantagen dienen auch der Agrospriterzeugung; (Foto: energie-experten.org; Lizenz: CC-BY-1.0)
Klimawandel setzt 40 Prozent mehr Menschen dem Risiko absoluter Wasserknappheit aus
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- Geschrieben von PIK / KSN
Wasserknappheit trifft schon heute Menschen in vielen Ländern, und durch das Bevölkerungswachstum wird der Bedarf an Süßwasser noch weiter steigen. Zusätzlich aber ist in Zukunft vielerorts weniger Wasser verfügbar, weil sich etwa Regenfall und Verdunstung verändern. Der Klimawandel aufgrund unverminderter Treibhausgasemissionen wird wahrscheinlich noch in diesem Jahrhundert rund 40 Prozent mehr Menschen einem Risiko absoluter Wasserknappheit aussetzen, als es ohne Klimaänderungen der Fall wäre. Das zeigt eine neue Studie, für die eine noch nie dagewesene Zahl von Klimafolgenmodellen verwendet wurde. Die Analyse wird in einem Sonderteil der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences erscheinen, die erste Ergebnisse des Inter-Sectoral Impact Model Intercomparison Project (ISI-MIP) versammelt. Dieses ist ein einzigartiger und von Wissenschaftlern weltweit getragener Versuch, die Forschung zu den Folgen des Klimawandels auf eine neue Ebene zu bringen.

Info zum Foto: Schon heute wird in vielen Teilen der Erde mehr Wasser verwendet als zur Verfügung steht, wie hier beim Aralsee, der größtenteils austrocknete weil sein Wasser für die Landwirtschaft verwendet wird; (Foto: Gemeinfrei)
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Wie groß ist das Energie-Ungleichgewicht im Klimasystem?
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- Geschrieben von Bärbel Winkler
Skeptical Science hat ein "Widget" erstellt, das in Blogs und auf Webseiten eingebunden werden kann. Die Anwendung verdeutlicht, wieviel zusätzliche Energie/Wärme sich in unserem Klimasystem durch unsere Emissionen von Treibhausgasen seit einem definierbaren Jahr in etwa angesammelt hat. Da kaum jemand mit den eigentlich relevanten Zahlen und Maßeinheiten (kJoule oder W/m2) etwas anfangen kann, wurden die Daten in andere "Einheiten" umgerechnet. Der im Widget aktive Zähler zählt diese Einheiten kontinuierlich hoch.
Das offizielle Logo der Kampagne zur Verbreitung des Widgets
(© Skeptical Science)
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Brachflächen in Russland, der Ukraine und Weißrussland nachhaltig landwirtschaftlich nutzen
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- Geschrieben von Leibnitz-Institut / KSN
Als Begründung für den Anbau von Agrosprit wird häufig gesagt, dass der Raps oder der Mais dafür vor allem auf Brachflächen angepflanzt wurde. Brachflächen sind aber keine wüstenähnlichen Flächen sondern sie werden in unseren Breiten schnell von Pflanzen besiedelt. Nach kurzer Zeit wachsen dann dort Bäume und bieten Säugetieren, Vögeln und Insekten neuen Lebensraum. Rodet man diese Flächen um sie wieder unter den Pflug zu nehmen, entsteht aus dem zuvor in den Bäumen gebunden Kohlenstoff das Treibhausgas CO2, z.B. weil man die Vegetation auf den Flächen einfach abbrennt oder weil das Holz vermodert oder es im Ofen verbrannt wird. Forscher des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Mittel-und Osteuropa (IAMO), der Humboldt-Universität zu Berlin und des Potsdam-Instituts für Klimafolgen-forschung (PIK) haben dieses Thema nun genauer untersucht. Es wurde dafür ein Modell entwickelt, welches es ermöglicht, die räumliche Verteilung der Brachflächen und damit die landwirtschaftlichen Potenziale der Region besser abzuschätzen und das Ausmaß der Kohlenstoffemissionen bei einer Wiederbewirtschaftung brachliegender Ackerflächen zu bestimmen.
Info zum Foto: Bäume auf einer ehemaligen Ackerfläche in Russland
(Foto: © Alexander V. Prishchepov)
Das Milliarden-Geschäft mit dem Wasser
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- Geschrieben von Anna W.
Wasser ist die Quelle allen Lebens auf Erden und wurde 2010 von der UNO zum Grundrecht des Menschen erklärt. Täglich verbrauchen die Deutschen etwa 120 Liter, wohingegen die Amerikaner mit 300 und die Mexikaner mit 201 Litern die Spitzenreiter sind. Im Vergleich dazu haben die Menschen in den Entwicklungsländern kaum Zugang zu sauberem Wasser, sodass sich der Verbrauch auf insgesamt 20 Liter pro Kopf beläuft. Eine öffentliche Wasserversorgung ist durch verunreinigte und rostende Rohre nur in verschmutzter Form vorzufinden. Dabei steigt der Wasserverbrauch mit dem drastischen Wachstum der Weltbevölkerung bis zum Jahr 2030 nochmals um 30%. Bereits heute gilt Trinkwasser als knappes Gut und ist hinsichtlich Vorrat und Nachfrage ein wertvollerer Rohstoff als Öl. Nach den neuesten UNO Angaben haben weltweit 1,1 Milliarden Menschen kein sauberes Wasser, was jährlich zu 3 Millionen Todesfällen führt und eine höhere Sterberate als HIV-Erkrankungen, Kriege und Malaria aufweist.
Info zum Foto: Eine Frau gräbt in einem ausgetrockneten Flussbett nach Trinkwasser
(Foto: DFID; Originaltitel: Digging for drinking water in a dry riverbed; Lizenz: CC-BY-2.0)
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